Unterfunktion
der EpithelkÖrperchen
Bei den Epithelkörperchen handelt
es sich um 4 (2 links, 2 rechts) ca. 5 mm große
Drüsen,
welche der Schilddrüse anhaften und das sogenannte
Parathormon produzieren. Dieses ist für den Calcium-
und damit den Knochenstoffwechsel verantwortlich. Eine
Schädigung oder Entfernung der Epithelkörperchen
würde den Verlust von Calcium und damit die Notwendigkeit
der Einnahme von Calcium-Brausetabletten bedeuten. Auch
hier kann durch die Verwendung der Lupenbrille eine bessere
Identifizierung und damit Erhaltung dieser Epithelkörperchen
gewährleistet werden.
In Fällen in denen ein Epithelkörperchen nicht
von der Schilddrüsenkapsel abgelöst werden
kann oder eine schlechte Durchblutung aufweist, wird
dieses eine Epithelkörperchen entnommen, bis zum
Ende der Operation in kalter Kochsalzlösung aufbewahrt
und vor dem Hautverschluss in kleinste Fragmente geteilt
und in den schiefen Halsmuskel eingepflanzt. Innerhalb
von ca. 6 Wochen nimmt dieses Epithelkörperchen
seine Funktion wieder auf. Hierbei handelt es sich um
eine Sicherheitsmaßnahme, welche den Patienten
in der Regel vor einer dauerhaft notwendigen Einnahme
von Calcium-Brausetabletten bewahrt.
Erfolgt lediglich eine einseitige
Operation ist mit keinem Absinken der Calciumspiegel
(Hypocalcämie)
nach der Operation zu rechnen, da die 2 Epithelkörperchen
der Gegenseite nicht beschädigt werden können
und zur Aufrechterhaltung eines normalen Calciumspiegels
ausreichen.
Erfolgt hingegen ein beidseitiger Eingriff
(totale Entfernung) kann es in ca. 10% der Fälle
zu einer Durchblutungsstörung
aller Epithelkörperchen kommen, was ein meist vorübergehendes
Absinken des Calciumspiegels zur Folge hat. In diesen
Fällen muss vorübergehend Calcium zugeführt
werden. Innerhalb von ca. 4 Wochen erholen sich die Epithelkörperchen
wieder und die Einnahme der Brausetabletten kann beendet
werden. Mit einer bleibenden Hypocalcämie ist bei
beidseitigen Operation in ca. 0.5 – 1% der Fälle
zu rechnen. |