Die SchilddrÜse

Erkrankungen
Kropf
kalter Knoten
Überfunktion
Unterfunktion
SchilddrÜsenkarzinom

Diagnostik
Blutabnahme
Ultraschall
SZintigraphie
Feinnadelpunktion

Behandlung
Medikamente
Operation

- Wann muss man operieren?
- Wie wird operiert?
- Welche Komplikationen können auftreten?

Radiojodtherapie

NachBehandlung

Wie wird operiert?

Abhängig vom Ausmaß der krankhaften Veränderungen der Schilddrüse wird nur ein Teil (z.B. ein Lappen) oder die gesamte Schilddrüse entfernt.

Situationen in denen eine komplette Entfernung unbedingt erforderlich ist, sind das Vorliegen eines Schilddrüsenkarzinoms und eines pathologischen Pentagastrin-Stimulationstest. Auch bei zahlreichen Knoten, welche die gesamte Schilddrüse einnehmen oder bei der Überfunktion ist die totale Schilddrüsenentfernung sinnvoll, da damit das Risiko eines neuerlichen Auftretens der Erkrankung entfällt. Das schließt wiederum die Notwendigkeit einer zweiten Operation nach Jahren aus. Eine Zweitoperation (sogenannter Rezidiveingriff) ist mit einer deutlich erhöhten Komplikationsrate behaftet. Ein Nachteil der kompletten Entfernung der Schilddrüse ist die lebenslange Notwendigkeit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen. Aber auch bei Belassen von kleinen Schilddrüsenresten ist diese sogenannte Substitution erforderlich.

Bei isolierten "heißen" oder "kalten" Knoten wird in der Regel nur der Lappen, welcher den Knoten enthält entfernt, während der gesunde Lappen verbleibt.

Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Die Patienten werden am Tag der Operation aufgenommen, falls alle notwendigen Befunde vorliegen. Besonders wichtig sind die schilddrüsenspezifischen Befunde wie Ultraschall, Szintigraphie und Blutbefunde, sowie eine Hals-, Nasen-, Ohren-ärztliche Untersuchung (Stimmbandfunktion vor der Operation!) und eine OP-Freigabe vom Internisten.

Es erfolgt ein 3-5cm langer Schnitt am Hals (je nach Ausdehnung der krankhaften Schilddrüsenveränderungen), in weiterer Folge werden die geraden Halsmuskeln zur Seite geschoben und die Schilddrüse dargestellt. Anschließend wird die Blutzufuhr zur Schilddrüse durchtrennt und die Schilddrüse aus ihrem Bett herausmobilisiert. Dabei ist besonders an die nahe der Schilddrüse gelegenen Epithelkörperchen (Nebenschilddrüsen) und natürlich auf den Stimmbandnerv zu achten. Entgegen früherer Operationsmethoden gehört es heute zum internationalen Standard den Stimmbandnerv bei jeder Operation an der Schilddrüse darzustellen und freizulegen. Damit kann eine Durchtrennung desselben und damit eine bleibende Schädigung nahezu ausgeschlossen werden. Um Stimmbandnerv und Epithelkörperchen sicher zu identifizieren und zu schonen wird die Operation mit einer Lupenbrille vorgenommen.

Während der Operation wird die Funktion des Stimmbandnerven mit Hilfe des sogenannten Neuromonitorings überprüft. Mithilfe einer Sonde wird der Nerv elektrisch stimuliert. Bei intakter Funktion führt dies zu einer entsprechenden Stimmbandaktivität. Diese Aktivität des Stimmbandmuskels wird mit Hilfe einer am Beatmungstubus befestigten und den Stimmbändern aufliegenden Elektrode in eine akustisches (klopfender Ton) und graphisches (aufgezeichnete Kurve) Signal umgewandelt. Nach Entfernung der Schilddrüse werden die geraden Halsmuskeln und das Unterhautgewebe mit selbstauflösenden Fäden wieder vernäht. Die Haut selbst wird nur mit Plfastern (Steristrips), verschlossen.

Nach der Operation ist ein Krankenhausaufenthalt von 1-4 Tagen, je nach Ausdehnung des Eingriffes erforderlich.

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